Wissenschaftler aus Kopenhagen fanden heraus, dass eine kohlenhydratarme Ernährung den Gesamtinsulinspiegel um 22 % senkt.
Die Aufrechterhaltung eines normalen Wohlbefindens bei Typ-2-Diabetes hängt in erster Linie nicht von Medikamenten, sondern von der richtigen Ernährung und einer Änderung des Lebensstils ab
— eine bekannte Aussage, die ein Forscherteam der Universität Kopenhagen beweisen wollte.
Der Ersatz von Nudeln, Brot und Kartoffeln durch proteinreiche Lebensmittel (Fleisch, Eier) könne den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich verbessern, sagten sie.
Um ihre Hypothese zu bestätigen, versammelten die Wissenschaftler 16 Menschen mit Typ-2-Diabetes im Alter von 43 bis 70 Jahren (Durchschnittsalter - 65 Jahre). Danach wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt und eine davon auf eine kohlenhydratreiche Diät und die zweite auf eine kohlenhydratarme Diät umgestellt. Um die Reinheit des Experiments zu gewährleisten, verzichteten die Wissenschaftler außerdem auf die Verwendung von zuckersenkenden Medikamenten (z. B. Metformin) für beide Gruppen.
Den Ergebnissen der Studie zufolge reduzierte die zweite Probandengruppe die Aufnahme von Energie aus Kohlenhydraten von 29 % auf 16 % und erhöhte die Aufnahme von Energie aus Proteinen von 31 % auf 54 %.
Trotz der geringeren Menge an „Kohlenhydrat“-Energie verspürten die Probanden keinen Nahrungsmangel. Im Gegenteil, sie berichteten, dass eine kohlenhydratarme Ernährung dazu beitrug, den Hunger zwischen den Mahlzeiten zu kontrollieren und das Naschen zu reduzieren.
Die Studienergebnisse ergänzen die wachsende Zahl an Beweisen, die zeigen, wie eine kohlenhydratarme Ernährung das allgemeine Wohlbefinden von Menschen mit Typ-2-Diabetes verbessern kann.
So fanden Forscher aus Kopenhagen heraus, dass diejenigen, die eine proteinreiche Diät befolgten, im Vergleich zu denen, die eine kohlenhydratreiche Diät befolgten, die postprandiale Glukose um 18 % und auch das Gesamtinsulin um 22 % reduzierten.
Sie fanden auch heraus, dass die Spiegel von zwei anderen Hormonen, die am Stoffwechsel beteiligt sind – dem glukoseabhängigen insulinotropen Polypeptid und dem glucagonähnlichen Peptid 1 – um 35 % bzw. 17 % anstiegen.
Die Forscher sagen, dass weitere Arbeiten erforderlich sind, um die Auswirkungen einer proteinreichen Ernährung auf Diabetes über einen längeren Zeitraum zu untersuchen.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht.